Erdaufgang

Das zufällige, faule Weltbild

Alles beruht auf Zufall und / oder Faulheit

Das Rad wurde erfunden, weil Menschen zu faul waren zu tragen. Wir verwenden Computer, weil wir zu faul sind zu denken, und so manches Paar ist noch zusammen, weil sie zu faul sind, sich zu trennen. Und überall dort, wo „Alles“ nicht von der Faulheit allein motiviert ist, kommt noch der Zufall zu Hilfe.

Begriffserklärung

Bevor wir uns inhaltlich um diese These kümmern können, sollten wir uns darüber einigen, was die verwendeten Begriffe bedeuten.

Alles

Der Begriff „Alles“ ist einfach. Alles ist einfach alles.

Zufall

Beim Zufall wird es schon ein wenig komplizierter.

Wenn man die selbe Situation wiederholt, und somit bei den selben Eingangsparametern nicht vorhersehbar ist, wie das Ergebnis aussehen wird, so ist es Zufall.

Dabei ist natürlich zu beachten, dass es nicht einmal statistische Häufungen oder wahrscheinlichere Ergebnisse geben darf. Außerdem ist Zufall absolut nicht beeinflussbar. Jede Beinflussung wäre eine Änderung der Eingangsparameter, und man hätte somit nicht mehr die selbe Ausgangssituation.

Mit dieser Definition ist auch ganz klar, dass nur Leben Zufall herbeiführen kann. Daraus kann man auch die Definition für Leben ableiten. Wenn es Zufall herbeiführen kann, dann ist es Leben.

Faulheit

So einfach die Definition von Zufall ist, so wird es doch etwas komplizierter, wenn es um Faulheit geht. Natürlich gibt es einfache Definitionen von Faulheit, wo man im Prinzip an den fast schlafenden liegenden Menschen am sonnigen Sandstrand in der Karibik denkt, doch so einfach wollen wir es uns nicht machen.

Faulheit ist etwas oder nichts zum eigenen Wohlergehen oder Vergnügen zu machen.

Begriffe wie zum Beispiel Lust oder Freude aber auch Eigenschaften wie einfach, leicht, ... spiegeln daher auch Faulheit wider.

So weit zur Definition der Begriffe. An dieser Stelle ist somit klar, was hiermit gemeint ist:

Alles beruht auf Zufall und / oder Faulheit

Anspruch

Doch wieso soll dieses Weltbild schöner oder besser sein, als irgendein anderes?

Dieser Anspruch wird hier erst gar nicht erhoben. Dieses Weltbild mag vielleicht besser oder schöner als irgendein anderes sein, jedenfalls aber unterstützt es die Faulheit besser, als jedes andere.

Schon vor vielen Jahren hat ein gewisser Hr. Ockham ein wegweisendes Prinzip zur Regel erhoben, das auf deutsch meist mit Ockhams Skalpel, in letzter Zeit auch wegen der Übersetzung aus dem Englischen von Occhams razor als Ockhams Rasierklinge bezeichnet wird.

Verständlich zusammengefasst bedeutet diese Regel folgendes: Wenn man für irgendetwas mehrere mögliche Erklärungen hat, ist die, die die wenigsten Annahmen / Parameter / Aspekte benötigt, die richtige.

Das heißt zum Beispiel: Wieso eine Erklärung mit Gott verwenden, wenn es auch ohne Gott geht, unabhängig davon, ob es einen oder mehrere Götter gibt?

Auch wenn dieses Weltbild keinen Anspruch auf Optimalität erhebt, so hat es doch einen ganz besonderen Aspekt verwirklicht: Es ist konsistent, es erklärt sich selbst mit sich selbst.

Das Weltbild, das darauf beruht, dass alles auf Faulheit und Zufall beruht, beruht auf Faulheit und Zufall. So einfach kann man sonst nicht die Welt erklären.